Sieben Tage elektrisch!

Ein Elektroauto ohne eigene Ansteckmöglichkeit – geht das? Teil 1

Seit ich mein geliebtes Firmenauto verlassen habe *heul*, beschäftige ich mich mit diversen Mobilitätsmöglichkeiten deren Fixkosten sich in Grenzen halten und die trotzdem maximale Mobilität bieten. Viele denken jetzt gleich an die Öffis – und die sind super – aber nicht optimal für mich als sehr aktive, alleinerziehende Mutter, die viel auch ausserhalb Wiens unterwegs ist. Das Auto ging mir bei vielen Gelegenheiten ab: Familienausflug nach Laxenburg, aus dem 23. Bezirk Sonntag abends nach Hause fahren (öffentlich einenhalb Stunden!) und so weiter. Zwar spart man sich bei den öffentlichen Verkehrsmitteln den Anschaffungspreis eines Fahrzeugs, die Fixkosten sind allerdings nicht so gering. Denn, wenn man nicht weiß ob man sich bald wieder ein Auto anschafft bedient man sich an Monatskarten um ca. €50,--, dann kommt noch ab und zu ein Car-Sharing dazu (wobei ich momentan DriveNow nutze und mir bewusst ist, dass dies nicht das Günstigste ist: Wien 09 nach Wien 12 ca. 9€) UND, so wie im Falle vom 23. Bezirk, manchmal sogar ein Taxi! Somit kommt man leicht auf über 70€ im Monat und da gibt es schon Alternativen. Nun aber zurück zu den Elektroautos, die mich sofort fasziniert haben, weil GENIAL was die monatlichen Kosten betrifft, NICHT so genial allerdings, wenn man an die Reichweite denkt, den recht hohen Anschaffungspreis und die Lademöglichkeiten. Nissan bot an, dass man ihr Elektrofahrzeug, den „Leaf“, für sieben Tage auf seine Alltagstauglichkeit testen kann und ich stürzte mich auf dieses Angebot. Es kostete mich – haltet Euch fest – NICHT EINEN EURO.
Da ich aus dem Vertrieb komme, fand ich eines interessant: Der Verkäufer wollte mir den Leaf regelrecht ausreden, bot mir jedoch keine andere Variante an. Er machte mir klar, dass die Zielgruppe ganz klar Pendler sind, mit Eigenheim (hab ich nicht), wo sie das Auto über Nacht anstecken können (kann ich nicht) und dass die Ladestation-Infrastruktur eine maßgeblich schlechte ist. Er kam nicht auf die Idee, mich zu fragen, in welchem Bezirk ich denn wohne – zufällig ist nämlich eine der zwei (!) Schnell-Lade-Steckdosen für das Auto in meinem „Gretzel“, sieh oben. Kurz die Fakten zum Leaf:

PS: 109

Reichweite: Bis zu 160km. ACHTUNG: Das Verhalten ist genau das Umgekehrte eines Sprit-Autos – auf der Autobahn verringert sich die Reichweite DRASTISCH und zwar nicht nur weil man mehr Kilometer zurücklegt. Beispielsweise fuhren wir aus Wien mit 90 km Reichweite weg und kamen in Perchtoldsdorf mit nur noch 24 an! Da hiess es dann Steckdose suchen ;).

Ein großes Plus gegenüber den anderen E-Autos, die ich schon Probefahren durfte (Renault Zoe, BMW i3) ist für mich der wirklich ausreichende Platz im Rücksitzbereich und Kofferraum, wo viele andere gerne Platz und Gewicht einsparen um die Reichweite zu erhalten/erhöhen.

Türen: 5

Ausstattung: Ich fuhr das mittlere Ausstattungspaket inklusive Navi und allem drum und dran, die bessere Variante hat dann noch Ledersitze. Das Navi war etwas gewöhnungsbedürftig (ist wahrscheinlich immer so, wenn man jahrelang ein anderes bedient hat) und befindet sich für mein Empfinden an keinem guten Platz (zu weit unten an der Mittelkonsole, das hat BMW besser gelöst).

Aber nun eine wichtige Sache, die ich bis dato noch gar nicht erwähnt habe: Elektrisch fahren macht IRRE Spaß! Kein Getriebe=Keine Gangschaltung, man schaltet ein und hört NICHTS. Als Mensch, der Ruhe schätzt finde ich das einfach nur HERRLICH.


Teil 2 zu meinen Erfahrungen folgt bald!